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1. Geschichte des Altertums - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Geschichte der Römer. das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tar-totqidnhi?quini er hieß. Tarquinius Priscus, d. H. der Alte, war ein V 3<Us' glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Unter Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die K l o a k e n, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; in der nunmehr trocken gelegten Niederung nördlich vom Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, an. Seivius Ihm folgte sein Schwiegersohn S e r v i u s T u l l i u s. Er war ein “S milder und volksfreundlicher König, der sich durch die Verfassung, die ? Mischecr ^em römischen Volke gab, ein hohes Verdienst und großen Ruhm erwarb. Berfasiung. Zwei Stände hatten sich in Rom herausgebildet: der wohlhabendere Adel, die P a t r i z i e r, und die ärmere Bevölkerung, Bauern und Handwerker, die man die P l e b e j e r nannte. So wie nun vorher Solon in Athen den Streit des Adels mit der übrigen Bürgerschaft dadurch zu schlichten gesucht hatte, daß er allen Bürgern'politische Rechte, aber nicht die gleichen Rechte gab, so verfuhr auch Servius Tullius; wie Solon, stufte auch er die p o l i t i s ch e n R e ch t e nach dem Vermögen ab. Nach dem Grundbesitz teilte er das Volk in fünf Klassen und diese wieder in Centurien. Centurienweise stimmte das Volk in der Volksversammlung, den Komitien, ab, die daher Centuriatkomitien heißen. So erhielten denn auch die Plebejer Zutritt zur Volksversammlung, wenn auch den Wohlhabenderen hier die Mehrzahl der Stimmen zufiel; auch die Plebejer trugen jetzt die Waffen für das Vaterland; sie waren aus Halbbürgern Bürger geworden. Der treffliche König sand nach der Sage ein furchtbares Ende. Er hatte zwei Töchter, beide nach dem Vater Tullia benannt, die er mit den beiden Söhnen feines Vorgängers, des Tarquinius Priscus, vermählte. Da tötete die jüngere Tullia, ein verbrecherisches Weib, ihren Gatten Lucius und zugleich der eine der Tarquiuier, Lucius, seine Gemahlin; der ^Tuma^ Mörder und die Mörderin schlossen darauf die Ehe miteinander. Bald gingen sie weiter und wandten sich in ihrem surchtbaren Ehrgeiz gegen den König selbst. Im Senate erschien eines Tages Lucius und nahm für sich den Thron in Anspruch. Als Servius herbeieilte, stürzte er den Greis die Stufen hinunter, die zu dem Senatsgebäude hinaufführten; und Tullia, d,e in ihrem Wagen herbeifuhr, um den Gemahl als König zu begrüßen, scheute sich nicht die Rosse über den Leichnam des Vaters hinwegzulenken.

2. Geschichte des Altertums - S. 3

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Semiten. 3 loren immer mehr an Einfluß, und das Reich' zerfiel zeitweise in mehrere Staaten. Erst im siebenten und sechsten Jahrhundert v. Chr. erlebte Ägypten wieder bessere Zeiten; damals herrschte u. a. König A m a s i s , der Freund des Polykrates von Samos. Bald darauf aber wurde das Land von dem Perserkönig Kambyses unterworfen. Die Semiten. §4. Eine ebenso alte Geschichte wie Ägypten hat Mesopotamien, die Ebene zwischen Euphrat und Tigris; es verdankt,eine Fruchtbarkeit ebenfalls seinen Strömen, deren Wasser einst in zahllosen Kanälen über das Land geführt wurde. Hier lag die uralte, weitausgedehnte Stadt B a b y l o n am ’öa^tott-Euphrat. Da es in der weiten Ebene an Bruchsteinen mangelte, so waren die hochragenden Tempel und Paläste, mit denen sie geschmückt war, aus Backsteinziegeln errichtet; die Folge ist gewesen, daß ihre Stätte heute durch ungeheure Schutthügel bezeichnet wird. Seit alters gab es dort mächtige Könige und ein mächtiges Priestertum. Auch hier verehrte man zahllose Götter, unter denen als oberster Gott Bel (Baal) und neben ihm Astarte hervortreten. Nördlich von Babylon, am Tigris, lag Ninive, die Hauptstadt der3tftorten-Assyrer. Diese gründeten seit dem neunten Jahrhundert v. Chr. ein großes Reich, das Mesopotamien und Syrien umfaßte. Auch die P h ö n i - ^nw-zier unterwarfen sie, die an der dem Gebirge Libanon vorgelagerten Meeresküste wohnten und von ihren Städten Sidon und Tyrus aus weite Handelsfahrten durch das mittelländische Meer und darüber hinaus bis nach Britannien zu machen pflegten. Ferner griffen sie die H e b r ä e r, das Volk Israel, $e6racr-an. Diese waren um das Jahr 1000 unter ihren Königen S a u l, D a v i d und Salomo ein starkes und mäch-iges Volk gewesen. Nachher hatten sie sich in zwei Staaten, das Reich I u d a im Süden und das Reich Israel im Norden, gespalten; das letztere wurde von den Assyrern erobert und die Hauptstadt Samaria 722 zerstört. Die Assyrer herrschten gewalttätig und grausam. Da entstand eine Empörung gegen sie, und 607 wurde N i n i v e von dem Volke der M e d e r Ninive, erobert und zerstört. Auch von den Königspalästen dieser Stadt sind heute nur Schutthaufen übrig. In thuen hat man Ausgrabungen angestellt und außer zahllosen, mit Keilschrift beschriebenen Tontäfelchen und Backsteinen die Grundmauern von Sälen und Höfen, Statuen und Reliefs gefunden. Seit der Zerstörung Ninives erhob sich wieder Babylon. Hier bestieg einige Zeit später Nebukadnezar den Thron. Er war ein ge- l*

3. Geschichte des Altertums - S. 78

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 Geschichte der Römer. ein. Dieser war der Sohn des Siegers von Pydna, Ämilius Paullus, war aber von Publius Scipio, dem Sohn des Afrikanus, adoptiert d.h. al& Sohn angenommen worden und führte nun desfen Namen mit dem Zusätze Ämilianus. Er war ein umsichtiger und entschlossener Feldherr, dazu maßvoll und gerecht, milde und zuvorkommend im Verkehr, ein Liebhaber griechischer Bildung; beim Volke war er sehr beliebt und wurde daher vor der üblichen Zeit zum Konsul gewählt. Er schloß zunächst Karthago von der Landseite durch eine Kette von Befestigungen ab. Darauf sperrte er auch den Hafen, indem er einen Damm baute, welcher die Einfahrt abschloß. Und nun begann der Sturm auf die Stadt, in der bereits Hunger und-Krankheit herrschten. Erst wurden die Häfen erobert; darauf drangen die Römer, Schritt für Schritt erkämpfend, bis zum Marktplatz und von da in andauerndem, heftigstem Kampfe durch die brennenden Straßen bis zur Burg vor. Jetzt ergab sich der Rest der Bevölkerung, 50 000 Menschen^ die nachher in die Sklaverei abgeführt wurden. Auch der feindliche Feldherr Hasdrubal warf sich, einen Ölzweig in der Hand, Scipio zu Füßen. Nur die römischen Überläufer ergaben sich nicht; mit ihnen sand die Gattin Hasdrubals, ihren Gemahl als Feigling verfluchend, in den Flammen des' die Burg krönenden Tempels den Untergang. Karthago brannte völlig nieder. Uber die Stätte wurde der Pflug 146- gezogen, zum Zeichen, daß sie nie wieder bewohnt werden sollte. Das Gebiet von Karthago wurde unter dem Namen Afrika zur Provinz, gemacht. Scipio erhielt wie sein Adoptivgroßvater den Namen Afrikanus. Die spanischen Kriege. § 83. Während die Römer der Macht Karthagos ein Ende bereiteten und sich zu Beherrschern des Orients machten, hatten sie zugleich lange und sich immer wieder erneuernde Kriege mit den spanischen Bergvölkern zu führen, die ihre Freiheit, wie einst gegen die Karthager, so nunmehr gegen die neuen Bedränger tapfer und zähe verteidigten. Am längsten und hartnäckigsten widerstanden die Einwohner der Stadt »umantia N u m a n t i a, die am oberen Duero in wilder Gebirgsgegend auf der Höhe lag. Erst als Scipio Ämilianus gegen sie gesandt wurde, iss. erlag die Stadt nach verzweifeltem Kampfe im Jahre 133. Sie wurde zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Scipio aber fügte seinem Namen den Beinamen Numantimts bei.

4. Geschichte des Altertums - S. 80

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Geschichte der Römer. und im Senat, in welchen jeder gewesene Beamte eintrat, über alle wichtigen Fragen des Staatswesens Beschlüsse zu fassen. Man nannte sie auch Optimalen oder die Nobilität; Emporkömmlinge suchten sie, mochten sie auch noch so tüchtig und begabt sein, von der Bekleidung der Staatsämter auszuschließen. Die meisten dieser Familien besahen fürstlichen Reichtum, prachtvolle Häuser * in Rom und schöne Villen und Parkanlagen auf dem Lande; sie hatten ausgedehnten Grundbesitz, Latifundien, welche sie durch Erwerb der Nachbargrundstücke fortwährend zu vergrößern suchten; dort hielten sie große Viehherden, die sie von Sklaven hüten ließen. Den großen Kaufleuten, dem Geldadel, war die Bekleidung von Ämtern und der -Zutritt zum Senat verboten; wohl aber stand ihnen der Ritt er stand offen. Sie waren es, die als Steuerpächter die Provinzen aussogen; sie trieben außerdem Großhandel mit Getreide und anderen Waren, liehen Geld auf Zinsen aus und erwarben vielfach große Reichtümer. Indessen ging es den römischen B a u e r n von Jahr zu Jahr schlechter. Ihre kräftigen Arme hatten den Kreis der Länder um das Mittelmeer Rom untertan gemacht; aber die Eroberungen kamen ihnen nicht zu gute. Schwer lastete auf ihnen der Druck des Kriegsdienstes; gar mancher wurde Jahr für Jahr zum Feldzug aufgeboten, bald nach Asien, bald nach Spanien; selbst die Kosten der Ausrüstung mußte er tragen. Dazu kam, daß der Ackerbau, da aus Sizilien, Afrika und anderen Ländern viel billiges Getreide eingeführt wurde, die auf ihn verwandte Arbeit nicht mehr lohnte. So entschlossen sich viele, den väterlichen Hof zu verlassen und an den reichen Nachbar zu verkaufen, mancher ward auch mit Gewalt dazu genötigt; die Heimatlosen zogen dann in die Städte, besonders nach der Hauptstadt. Das wenige, das sie besaßen, verloren sie bald; regelmäßige Arbeit fanden sie selten, da die Fabriken des Altertums ja mit Sklaven betrieben wurden; so sammelte sich in Rom ein zahlreicher besitzloser Pöbel an, der von der Hand in den Mund lebte und ein trauriges Gegenstück bildete zu dem überreichen, im Genuß lebenden, mächtigen Adel. 1) Von dem Grundriß des römischen Hauses geben uns besonders die Ausgrabungen in Pompeji eine Vorstellnng. Den Mittelpunkt des Hauses bildet das Atrium, eine Halle, in dessen Dach sich eine viereckige Öffnung befand, die dem Licht und dem Regen freien Zutritt gewährte. Daher befand sich in der Mitte des Atnums ein Wasserbecken. Hinter diesem erhob sich der Hausaltar. Ein Gang führte vom Atrium zur Straße. An den Seiten schlossen sich Wohn- und Schlafräume an. Hinter dem Atrium lag das Tablinum, das Empfangszimmer; weiter folgten ein säulengeschmücktcr Garlenraum, das Peristyl, rechts und links davon Wirtschaftsräume und Festsäle. Im zweiten Stock befanden sich Schlafzimmer. Zu Rom gab es übrigens auch Mietshäuser, die mehrere Stock hoch waren.

5. Geschichte des Altertums - S. 100

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Geschichte der Römer. Agrippina, des Germanikus Tochter, um ihrem Sohne aus erster Ehe, Nero. N e r o, zum Throne zu verhelfen. Dieser war ein Mensch von mannigfachen künstlerischen Anlagen, aber von maßloser Eitelkeit und zügelloser Leidenschaft. Seiner Mutter entledigte er sich, indem er sie auf hinterlistige Weise ermorden ließ. Seitdem stürzte er sich von einer Ausschweifung in die andere, während er sich zugleich als Sänger im Theater und als Wagen-lcnker im Zirkus vom Volke bewundern ließ. Als ein furchtbarer Brand einen großen Teil Roms in Asche legte, schob er die Schuld auf die Christen, die schon damals in Rom eine Gemeinde bildeten, und ließ viele von ihnen in grausamster Weise hinrichten. Die Stadt ließ er auf das prächtigste ausbauen und errichtete sich selbst einen glänzenden Palast, das „goldene Haus". Endlich wurde er durch einen Aufstand gestürzt, floh 68. aus Rom auf ein nahes Landgut und ließ sich dort von einem Sklaven täten. Von Vcspasian bis Mark Aurel. 69—180. 69-96. § 109. Die Kaiser ans dem slavischen Geschlecht. Auf die Er- mordung Neros folgte zunächst ein Bürgerkrieg, da die Legionen verschiedener Landschaften ihre Feldherren zu Kaisern ausriesen, bis es dem Berpasian.pon den syrischen Legionen erhobenen Flavius Vespasianus gelang, seine Herrschaft zu begründen und den Frieden wiederherzustellen. Er war Jsn.wurii ein pflichteifriger Herrscher, der sich durch sorgfältige Verwaltung der /Td Finanzen auszeichnete. Doch hat er auch glänzende Bauten in Rom auf- Jöllolaaauteqeführt, vor allem ein ungeheures Amphitheater, das sogenannte Kolos-z c i » seum, das vornehmlich für die Vorführung von Gladiatorenkämpfen und ^johvyxaa^{er^e„ bestimmt war, über 80 000 Zuschauer faßte und noch heute als Vtißh. mächtige Ruine besteht. Unter Vespasians Regierung wurde ein furchtbarer L Aufstcmb berauben, die sich aus Erbitterung über den harten Steuerbruck Phöben hatten, durch seinen Sohn Titus niebergcschlagen und die Stadt Y^Ot/vv^^erusalent zerstört. An bieses Ereignis erinnert der Triumphbogen des Titus, der sich unweit des Kolosseums erhebt. Ntus. Titus Hat nur zwei Jahre lang die Herrschaft geführt. Unter seine Regierung fällt der gewaltige Ausbruch des Vesuvs, besten vulkanische Kräfte man mit Unrecht für erloschen gehalten hatte und der die campamschen Städte Pompeji und Hcrkulaneum unter seiner Asche und Lav« begrub. Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und gestatten einen tiefen Einblick in das antike Leben zu tun. D°mit,a„. Domitianus, des Titus Bruder und Nachfolger, war ein heimtückischer, mißtrauischer und grausamer Fürst. Unter ihm wurde der größte Teil Britanniens erobert. Er wurde ermordet. ^

6. Das Altertum - S. 5

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 4. Geschichte und Kunst der Ägypter. 5 § 4. Geschichte und Kunst der Ägypter. 1. Das Reich von Memphis. Schon im 4. Jahrtausend v. Thr. I)^ei“Ite entstand um Memphis dicht oberhalb des Nildeltas ein ägyptischer Staat. Die Könige von Memphis errichteten sich als Grabstätten gewaltige Pyramiden aus riesigen Steinblö&en; die größte ist die Pyramide d es Pyramiden Königs Theops bei dem jetzigen Dorfe Giseh (Tafel I, 5—6). Hunderttausend Menschen sollen 30 Jahre lang an ihrem Bau. gearbeitet haben (Bild 1). In ihrer Tlähe befindet sich der große Sphinx; er ist aus einem anstehenden Felsen gemeißelt. Huch Felsengräber mit natur- 5ei|engrä6er wahren Steinbildern und Wandmalereien sind nahe bei Giseh entdeckt (Tafel I, 3, 9). Unweit des künstlich geschaffenen Mörissees, der die mörisfee Bewässerung des Niltales regelte, lag das gewaltige Labyrinth, ein cabimth palast- oder tempelartiges Bauwerk mit 12 bedeckten Höfen, 3000 Gemächern und zahllosen Gängen. Um 1900 v. (Ehr. unterwarfen semitische Nomadenstämme das Land; ihre Häuptlinge hießen hyksos (Hirtenkönige), während der Herrschaft der hyksos kamen Josef und die Seinen ins Land. 2. Das Reich von Theben. Nach mehreren Jahrhunderten wurden die hyksos wieder verdrängt, und Ägypten erhob sich unter Königen, die in dem „Hunderttorigen" Theben ihren Herrschersitz hatten, zu neuer Macht. Der glänzendste dieser Könige war Ramses der Große (um 1300). Er^o^izoo führte siegreiche Kriege in Nubien und Phönizien und war ein gewaltiger Bauherr. Bei seinen Städtebauten im Nildelta bedrückte er die Hebräer. Um Theben schuf er großartige Tempel und Paläste, deren Ruinen bei den Dörfern Luxor und Karnak sich noch heute stundenweit ausdehnen. Ägyptische Tempel bestanden aus Vorhöfen, Säulenhallen und Tempel aus dem Hllerheiligsten, einem dunklen Raume, in dem die Bildsäule der Gottheit stand. Lange Doppelreihen von Sphinxen mit Männeroder widderköpfen führten oft zum Portale, das zwischen zwei Türmen (Pylonen) lag und vor dem paarweise noch Obelisken, d. H. bis 30 m hohe Spitzpfeiler aus einem einzigen Stein, und riesige Steinbild er d er Könige standen. (Die Nadeln der Kleopatra in London und New-l)ork; die Memnonssäulen in Theben.) Tafel I, 3—4, 14—16. 3n den Felswänden bei Theben finden sich außerdem großartige Königs* Königsgräber, nilaufrvärts in Nubien Grottentempel (Tafel I, 2). 9raber Die Säulen der ägyptischen Bauwerke zeigen als Kopfverzierung säuien (Kapitäl) meist offene oder geschlossene Lotusblumen (Tafel I, 10—12); Reliefs und die wände sind mit Reliefs (erhabenen Bildern) oder Malereien be- gmaibe

7. Geschichte des Altertums - S. 27

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 5, 4. Geschichte der Ägypter. 27 den. Die Hakschasu oder Hyksos (Hirtenkönige) wählten Memphis zu ihrer Hauptstadt, und die Fremdlinge nahmen ägyptische Kultur an. Das neue Reich 1684—525. Nachdem die Fremdherrschaft mehrere Jahrhunderte gedauert hatte, ging von Oberägypten die Be-fteiung des Landes aus, die nach hundertsünfzigjährigen, hartnäckigen Kämpfen endlich gelang. König Amosis von Theben 1684-1659, mit dem die 18. Dynastie begann, eroberte Memphis und drängte die fremden Hirtenvölker nach dem Deltalande zurück. Hier schlug er sie in einem letzten Ringen abermals und zwang sie zum Rückzug nach Syrien, worauf er 1684 die Herrschaft von ganz Ägypten in seiner Hand vereinigte. Nun stieg das neue Reich zu hoher Blüte empor. Amosis ließ die Tempel in Memphis und Theben wieder aufbauen, Theben erlangte als Hauptstadt eine ungeheure Ausdehnung und entfaltete in seinen Anlagen, seinen Tempeln und Palästen eine vielbewunderte Pracht. Unter tüchtigen Königen der 18.—20. Dynastie wurde die neu erstarkte Volkskraft zu weitgehenden Eroberungen nach Süden und Osten geführt. Thutmösis Hi. (um 1580 v. Chr.) aus der 18. Dynastie unterwarf Äthiopien und drang erobernd durch Syrien bis zum Euphrat vor. Seine Denkmäler rühmen daher von ihm, daß er „des Reiches Grenzen festsetzte, wie es ihm beliebte". In Theben erbaute er den großen Königspalast, von welchem sich noch zerbrochene Säulen und Mauerreste bei dem Dorfe Karnak finden. Unter einem seiner Nachfolger Amenophis (um 1500 v. Chr.) wiederholten sich diese Kriegszüge zur Aufrechterhaltung der Eroberungen. Er errichtete den großen Palast und Tempel bei dem heutigen Dorfe Luxor, südwestlich von Karnak. Unter den folgenden Königen aus der 19. Dynastie wurden die eroberten Länder festgehalten. Auf Ramfes I. folgte Sethos 1445—1396. Dessen Sohn war Ramses Ii. der Große 1396 —1328, der von den Griechen Sesostris genannt wurde. Unter seiner Regierung erlangte das ägyptische Reich den Gipfelpunkt seiner Macht und Blüte. Er befestigte seine Herrschaft über Äthiopien und Vorderasien und rief in seinem Reiche eine großartige Kunstthätigkeit hervor. Glänzende Königspaläste und Tempel erstanden und wurden mit Bildwerk und Malereien geschmückt; lange Sphinxalleen und weite Begräbnishallen wurden errichtet, riesige Bildsäulen verkündigten seinen Ruhm. Bei der ungewöhnlichen Glanzentfaltung übte Ramses aber einen schweren Druck auf seine, in strengem Gehorsam gehaltenen Unterthanen aus; das Volk Israel, dessen Stammvater Jakob unter

8. Geschichte des Altertums - S. 31

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 6, 2. Das assyrische Reich. 31 Die Stadt Babylon (d. H. Thor des Baal) war an beiden Ufern des Euphrat im Viereck erbaut und harte einen Umfang von 60—90 km. Ihre Umfassungsmauer war 33 m hoch und 13 m breit, sie hatte 100 eherne Thore und war mit 250 Türmen versehen. Eins der Hauptgebäude der Stadt war die prächtige Königsburg; der großartigste Bau aber war der Tempel des Baal, der sogenannte „babylonische Turm". Er erreichte eine Höhe von 180 m und bestand aus acht Stockwerken, von welchen das folgende immer kleiner war als das vorhergehende. Die einzelnen Stockwerke waren verschiedenen Sternengottheiten geweiht. An der Außenseite des Baues führten breite Treppen bis zu dem obersten Stockwerk, das zu einer Sternwarte eingerichtet war und der Verehrung des Gottes Baal diente. Der Bau war aus Ziegelsteinen errichtet und liegt jetzt bis auf zwei Stockwerke in Trümmern wie die Stadt. Im Volksmunde heißt die Ruine „Turm des Nimrod". 2. Das assyrische Reich 1500—606 v. l5hr. Die Assyrer waren ein den Babyloniern stammverwandtes, semitisches Volk und hatten sich von Babylonien aus in dem östlich von dem Mittelläufe des Tigris liegenden Hügellande angesiedelt. Über die Entstehung des assyrischen Reiches sagt die Bibel: „Von dem Lande Sinear ist gekommen der Assur und erbaute Ninive." Daß Ninus und Semlramis die Gründer des assyrischen Reiches gewesen sein sollen, ist eine spät entstandene Sage, welche griechische Geschichtschreiber orientalischen Dichtungen nacherzählt haben. Ninus soll der Sage nach das assyrische Reich im Westen bis zum mittelländischen Meer, im Osten bis zum Indus ausgedehnt haben. Auf einem Kriegszug nach Baktra soll er durch die Kühnheit der Semiramis, der Gemahlin seines Statthalters Onnes, in den Besitz der Stadt Baktra gelangt sein. Am linken Ufer des Tigris soll er Ninive als Hauptstadt seines Reiches erbaut haben. Ninive war ähnlich wie Babylon in der Form eines Vierecks errichtet und soll einen Umfang von 90 km. gehabt haben. Die Mauer, welche die Stadt einschloß, wäre 30 m hoch, 15 m dick und durch 1500 Türme verstärkt gewesen, welche eine Höhe von 60 m erreicht hätten. Sie soll außer der Stadt noch so viel Land eingeschlossen haben, daß die Einwohner bei einer Belagerung vor Hungersnot bewahrt blieben. Trotz ihrer Größe und Stärke fand die Stadt schon 606 v. Chr. ihren Untergang*). Semiramis war nach der Sage die Tochter der Göttin Decket». Als Kind ausgesetzt, wurde sie von Tauben ihrer Mutter ernährt, bis sie ein Hirte fand und auferzog. Später vermählte sie sich mit dem Statthalter Onnes von Syrien und zeichnete sich sowohl durch Schönheit wie durch Klugheit und Kühnheit aus. In Männerkleidern begleitete sie den *) Erst 1844 hat der französische Konsul bei Mossul am Tigris ihre Überreste entdeckt und eiue große Zahl von Inschriften, Alabasterplatten mit Bildwerk, Waffen, Gesäße re. aufgefunden.

9. Geschichte des Altertums - S. 35

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 6, 3. Das neubabylonische Reich. 35 zur Grenze Ägyptens verfolgt, worauf Nebukadnezar auf die Nachricht von dem Tode seines Vaters nach Babylon zurückkehrte. Nebukadnezar 604—561 befestigte seine Herrschaft in Babylon, dann wandte er sich gegen den mit Ägypten verbündeten König Ioakim von Juda und machte denselben tributpflichtig. Als sich Lessen Sohn Jechonja drei Jahre später im Bunde mit Ägypten erhob, wurde er von Nebukadnezar besiegt und mit 10000 jüdischen Männern 597 nach Babylon geführt, während sein Sohn. Josias 3um babylonischen Statthalter über Juda eingesetzt wurde. Unter dessen jüngstem Sohn Zedeklas empörte sich Juda im Vertrauen auf die Hilfe Phöniziens und des Ägypterkönigs Hophra von neuem; aber Nebukadnezar eilte herbei, schloß Jerusalem ein, drängte Las ägyptische Heer zurück, und nach anderthalbjähriger Belagerung wurde Jerusalem 586 eingenommen und samt dem salomonischen Tempel zerstört. Der letzte König Zedekias wurde auf Ler Flucht ergriffen, geblendet und mit der Mehrzahl der Bewohner des Landes in die babylonische Gefangenschaft geführt; nur ein Teil des Volkes suchte kurze Zeit nachher mit dem Propheten Jeremias in Ägypten Schutz. Nach der Zerstörung Judas wandte sich Nebukadnezar nach Phönizien, zerstörte Sidon und eroberte nach 13 jähriger Belagerung auch die Jnselstadt Tyrus. Nachdem Nebukadnezar sein Reich bis zum Mittelmeer ausgedehnt hatte, entfaltete er eine bedeutende Wirksamkeit zur Sicherung und Hebung desselben. Zum Schutze Babylons ließ er zwischen Euphrat und Tigris die sogenannte „medische Mauer" errichten; Ackerbau und Handel förderte er durch Herstellung von Kanal- und Hafenbauten, sowie durch Ausgrabung eines Sees zur Regelung der Überschwemmungen. Er ließ die beiden Ufer des Euphrat in der Stadt durch eine prächtige Brücke verbinden und benutzte die großen Reichtümer und zahllosen Gefangenen, welche ihm der Krieg verschafft hatte, um durch großartige Bauwerke Babylon zur ersten Stadt der Welt zu erheben. Dem großen Tempel des Baal verlieh er neue Pracht; sodann erbaute er einen prunkvollen Königspalast mit den sogenannten hängenden Gärten, welche man im Altertum zu den 7 Wunderwerken*) der Welt zählte und deren Errichtung, wie die *) Die sieben Wunderwerke des Altertums waren: 1. die Pyramiden in Ägypten; 2. die Mauern von Babylon; 3. die hängenden Gärten in Babylon; 4. der Tempel der Diana zu Ephesus; 5. die Bildsäule des Zeus zu Olympia; 6. das Mausoleum zu Halikarnassus' 7. der Koloß zu Rhodus.

10. Geschichte des Altertums - S. 36

1889 - Wiesbaden : Kunze
36 Erster Abschnitt. aller großen Bauten in Babylon, das Volk in späterer Zeit der Se-miramis zuschrieb. Die hängenden Gärten hatte Nebukadnezar seiner medischen Gemahlin Anytis zu Liebe neben seinem Palaste angelegt, um ihr in der babylonischen Ebene einen Ersatz für die verlassenen Berge und Parkanlagen ihrer Heimat zu bieten. Sie waren 130 m lang und breit und stiegen auf hohen Bogengängen terrassenförmig bis zu einer Höhe von 65 m auf. Die Bogen waren mit Stein- und Asphaltplatten belegt und mit Erde so hoch beschüttet, daß die stärksten Bäume darin Wurzel schlagen konnten. Pumpwerke beförderten das Wasser des Euphrat bis zur obersten Terrasse, welche eine weite Aussicht über die Stadt und die Ebene bot. Die Blüte, welche das neubabylonische Reich unter Nebukadnezar erlangt hatte, war nicht von Dauer. Seine Nachfolger verweichlichten und arteten in Schwelgerei und Grausamkeit aus, sodaß die Macht des Reiches rasch verfiel. Der dritte Nachfolger und letzte König Nabon^tus 555—538, den die Bibel Belsazar nennt, verbündete sich zwar mit dem König Krösus von Lydien gegen die von den Persern unter Cyrus drohende Gefahr, wurde aber nach dem Untergang des lydischen Reiches von Cyrus in Babylon belagert. Nach Ableitung des Euphrat wurde die Stadt 538 in einer Nacht, während die Einwohner ein Fest feierten, eingenommen. Der König wurde getötet und Babylon eine persische Provinz. Belsazar. Nach der Erzählung der Bibel (Daniel 5) feierte Belsazar in Babylon mit seinen Großen ein Fest und ließ während des prunkenden Mahles die von Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommenen goldenen und silbernen Gefäße holen, um zum Hohn daraus zu trinken. Als dies aber geschah und Loblieder auf die Götzen erklangen, erschien plötzlich eine Menschenhand und schrieb dem Leuchter gegenüber auf die getünchte Wand die Worte: „Mene, Tekel, Upharsin“. Der König gewahrte die Hand und erbleichte. Die Wahrsager konnten die Zeichen nicht deutelt. Da wurde der gefangene Prophet Daniel herbeigeholt. Dieser legte die Schrift dahin aus, daß Belfazars Tage gezählt seien; Gott habe ihn, da er sich wider denselben erhoben, gewogen und zu leicht befunden und sein Reich den Medern und Persern überantwortet. Noch in derselben Nacht drangen die Perser in die Stadt ein, und Belsazar wurde umgebracht. 4. Die Kultur der Babylonier und Assyrer. Handel und Gewerbe. Wie durch ihre Abstammung so waren sich die Babylonier und Assyrer auch in ihrer Kultur verwandt. Die Fruchtbarkeit des babylonischen Landes und seine Lage an zwei großen Strömen und dem persischen Meerbusen, in der Mitte zwischen Indien und dem Mittelmeer, wies die Babylonier früh auf den Handel hin und machte Babylonien zum Mittelpunkt eines großartigen Handelsverkehrs zwischen Vorder- und Hinterasien. Von allen Himmelsrichtungen
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